Zahlen & Fakten

Zahlen und Fakten
Zahlen/Fakten

Einwohner (Stand 04.03.2024): 2.038, Hauptwohnsitz: 1.643, Nebenwohnsitz: 395


Seehöhe: 120 m ü. A.


Gemeindekennziffer: 10721


Postleitzahl: 7151


KG-Nummer: 32025


Fläche Gemeindegebiet: 33,91 km²


Bundesland: Burgenland, Politischer Bezirk: Neusiedl am See, Kennzeichen: ND


Koordinaten: 47° 44′ N, 16° 56′ O 



Geschichte

1269: Im Jahr 1269 wird Wallern erstmals urkundlich erwähnt und heißt Bala. In einer Schenkungsurkunde vermacht der Adelige Lambertus von Götsch vor dem Kapitel von Raab ein Grundstück im Ausmaß von 150 Joch der Zisterzienser-Abtei Klostermarienberg.


1349: 5. November: Thomas und Johann, Söhne des Nikolaus Viczai aus dem Geschlecht Osl verpfänden auf 20 Jahre ihr im Komitat Sopron liegendes Gut Bala und Lobl dem zu dem gleichen Geschlecht gehörendem Meister  Belyd, Sohn  des Johann Hoflyng vor dem Raaber Damkapitel. In weiterer Folge wird Wallern noch mehrmals in verschiedenen Urkunden erwähnt, und wird auch BOLLERN, WALLA, VALLA, WALARNN, WALERN genannt. Dabei erfahren wir, dass Wallern Teil der Besitzungen des Geschlechts Osl war. In der Pfarrchronik von Wallern,  die 1747 begonnen wurde, steht: "Walla hat früher Walern geheißen . Es war nicht immer an  der Stelle, wo es jetzt ist, sondern mehr gegen Osten hin, in den Sümpfen, von hier eine halbe Stunde entfernt. Deshalb hat die Gegend, wo es früher war, bis heute den Namen "Altes Dorf", wie man allgemein annimmt, nicht zu unrecht sind die früheren Bewohner von Walla, bewogen durch die vielen Überschwemmungen der Raab, in die jetzige Gegend gezogen, die von den Sümpfen weiter weg und trockener ist". Die verlassenen Ruinen der Kirche und der Häuser sind jetzt noch sichtbar.


1498: steht Wallern zum ersten Mal auf der Liste jener Besitzungen, die damals zur Burg Forchtenstein gehört haben. In diesem Dokument heißt der Ort Walarnn. Von 1622 bis 1865 waren die Esterhazy Herren über Wallern. 

1709: Im Kuruzzenkrieg hat der Ort wieder zu leiden. Daran erinnert ein alter Wall etwa 1500 m nordwestlich der Siedlung. Damals war das Dorf von zwei Wällen umgeben. Am 14. Jänner 1709 verteidigten die Bewohner zusammen mit Dragonern des Prinzen Eugen die Gemeinde, doch musste der Ort aufgegeben werden. Der Kuruzzengeneral Graf Anton Esterházy berichtet an General Bercsényi u. a.: „ . . Ich aber zog laut Eurem Befehl mit einigen wenigen Kriegern sofort nach Nyulas (Jois). Unweit von Pomogy (Pamhagen) stieß ich in einer Balla (Wallern) genannten Ortschaft auf einen doppelten Wall. Nach meiner Schätzung dürften hinter den Wällen ca. 300 Mann Fußsoldaten und ebenso viele Reiter gewesen sein. Am 14. Jänner fing ich mit der Beschießung und der Stürmung der Wälle an. Durch Gottes Gnade gelang es uns zwischen sechs und sieben Uhr abends ganz unerwartet, den äußeren Wall zu erobern. Der Feind war gezwungen mit den aufgebotenen Bauern sich hinter den inneren Wall zurückzuziehen. Die ungünstige Witterung, die finstere stürmische Nacht haben mein Vorhaben verhindert, auch den zweiten Wall zu stürmen. Der überraschte Feind ließ in seiner Kopflosigkeit im äußeren Wall seine Dragonerpferde und viel Kriegsmaterial zurück. Am anderen Morgen wollte ich mein Vorgehen fortsetzen, doch hat sich der Feind, seine Festung in Stich lassend, nach ungarisch-Altenburg zurückgezogen.“1730: wird unter dem Richter Georg Graisy die erste Kirche errichtet (13 m lang und 5,5 m breit). Diese Kirche hat noch keinen Turm.


1734: mit dem Vertrag vom 31.5.1734 wird Wallern selbstständige Pfarre. Zuvor ist Wallern eine Filiale von Pamhagen.


1760: wird die Kirche auf 17 m erweitert und ein Turm errichtet.


1784: wird der Glockenturm auf dem Hauptplatz errichtet. In einer Aufzeichnung heißt es: „Der Turm, mitten in der Gemeinde wurde im Jahre 1784 aus Mitteln der Gemeinde unter dem Richter Johann Unger errichtet.“ Im selben Jahre wurde auch eine große Glocke von den Wohltätern Johann Stadler, Georg Koppy, Paul Lang und Johann Koppy gespendet. Nach Aussagen älterer Leute ist die Errichtung des Glockenturmes darauf zurückzuführen, dass die erste Kirche keinen Turm hatte und man deshalb mitten in der Gemeinde für die Glocken einen einfachen Holzturm aufstellte. An den Glockenturm angebaut befand sich ein Spritzenhaus, welches ein Löschgerät enthielt. Vom Turm gegen Tadten zu war mitten im Dorfe ein großer Teich, der bei den Löscharbeiten bei dem Großfeuer im Jahre 1881 sehr gute Dienste leistete.


1809: brachten die Franzosenkriege neue Unruhe in den Ort.


1848: flüchteten die Bewohner vor den zurückflutenden Ungarn mit Hilfe von Zillen auf die heutigen Wirthäcker, die eine erhöhte Lage besitzen. Um den Fluchtort zu sichern, umlegten sie ihn mit umgekehrten Eggen. Die alten Leute verblieben im Ort, um die durchziehenden Truppen mit Lebensmitteln zu versorgen, damit diese von einer Plünderung absehen. 1848 wütet in Wallern die Cholera. Allein in diesem Jahr sterben 80 Personen. Insgesamt werden fast 20 % der Ortsbevölkerung Opfer der Seuche.


1875: wird die „Marien-Säule“ auf dem Hauptplatz errichtet. Zwischen 1875 und 1914 wanderten 70 Familien und mehr als 200 Ledige aus. Fast alle nach Nordamerika.


1881: Ein großes Feuer zerstört viele Häuser in der Hauptstraße. In einer Aufzeichnung heißt es: „Am 7.Juli 1881 brach im Hause Hauptstraße Nr. 49 zur Zeit des Schnittes ein Brand aus. Das Feuer fand an den durch die Hitze ausgedörrten Rohrdächern reichliche Nahrung und in kurzer Zeit waren fast alle Häuser beider Zeilen der Hauptstraße und die ganze Salidergasse niedergebrannt. Obwohl die Bevölkerung tüchtig zugriff, um das Feuer zu löschen, reichten die damaligen Löschgeräte nicht aus.


1904: wird die erste Schule gebaut. Zur Verarbeitung des südöstlich des Ortes gestochenen Torfes wird von einer Privatgesellschaft eine Torfverarbeitungsfabrik errichtet. 1918 wir die Fabrik stillgelegt.


1914-1918: Der 1. Weltkrieg forderte 52 Opfer.


1921: kommt das Burgenland zu Österreich. Seit dem Jahre 1921 bildet der „Einser-Kanal“ mit seinem diesseitigen Damm die Grenze zwischen Österreich und Ungarn. Diese Granz trennt auch zirka 213 ha Wiesen und Ackerland vom Wallner Hotter. Die Eigentümer dieser Grundstücke waren bis zum Jahre 1948 berechtigt, ihren auf ungarischem Boden liegenden Grund zu bearbeiten und die Früchte nach Österreich herüberzubringen. Um den kleinen Grenzverkehr zu ermöglichen, besaß jeder, der über der Grenze landwirtschaftliche Arbeit zu verrichten hatte, einen Dauer-Grenzübertrittsschein. Der Grenzübertritt erfolgt in der Regel beim „Bohatsch“, das war ein Gasthaus knapp an der Grenze, wo eine Holzbrücke über den „Einser-Kanal“ führte. Die Steuer für diese Gründe wurde nach Ungarn gezahlt und jedes Jahr im Herbst kassierten ungarische Steuerbeamte diese Abgaben in unserer Gemeinde ein. So war die Lage bis zum Jahre 1948. Im Zuge einer zweiten Auswanderungswelle, ziehen zwischen 1921 und 1923 weitere 10 Familien und etliche Ledige vorwiegend nach Südamerika.


1931/ 1932: wird die neue Kirche errichtet. Haupteinnahmequelle für den Kirchenbau war der sogenannte Milchgroschen. Von jedem Liter Milch, der abgeliefert wurde, ging ein Groschen in den Kirchenbaufonds. Am 25. September 1932 erfolgt die Weihe der neuen Pfarrkirche.


1954/ 1955: Bau des Pfarrkindergartens. (heute Pfarrheim)


1956: Nachdem der Aufstand in Ungarn blutig niedergeschlagen wird, kommen viele Flüchtlinge bei uns über die Grenze. Im Innsbrucker „Volksboten“ steht zu lesen: „In ihrer unermüdlichen und wie selbstverständlich wirkenden Hilfsbereitschaft gegenüber den vielen Tausenden von ungarischen Flüchtlingen, gab und gibt die Grenzbevölkerung des österreichischen Burgenlandes ganz Europa ein Beispiel. Ganz besonders aber muss das Dorf Wallern hervorgehoben werden. Dort brauchte kein Stützpunkt des Roten Kreuzes oder eine andere Hilfsorganisation errichtet werden. Die Bauern, Arbeiter und Handwerker des Dorfes rechnen es sich zur Ehre an, den Flüchtlingsstrom, der Nacht für Nacht über die Grenze kommt, allein zu bewältigen. Nacht für Nacht fahren die Burschen mit Traktoren hinaus an den Einser-Kanal und bringen die erschöpften, frierenden, durchnässten Ungarn ins Dorf. Im Auffanglager werden die Flüchtlinge gelabt, können ihre Kleider trocknen und wechseln. Dann nehmen sie die Wallerner in ihre Häuser auf, wo sie schlafen können. Jede Familie versorgt „ihre“ Flüchtlinge, bis sie, meist erst am nächsten Abend, von den Autobussen abgeholt werden – und von der Grenze der nächste Schub kommt – 800 waren es schon manche Nacht, aber keiner musste im Auffanglager zurückbleiben. Mehr als 6.000 waren es bisher insgesamt. Wochenlang kam das Dorf auch für die Verpflegung allein auf, bis es einfach über seine Kräfte ging. Seither schickt das Rote Kreuz Lebensmittel zur Unterstützung. Aber die unmittelbare Hilfe leisten die Wallerner weiterhin allein.“1956: mit Stolz wird in der Chronik berichtet: „Es gibt in der Ortschaft schon mehrere stockhohe oder mindestens durch Mansardenzimmer erweiterte Häuser. Der Wohlstand der Bevölkerung zeigt sich nicht zuletzt in der Einrichtung der Wohnung. Bevorzugt werden bei den Bauern städtische Möbel, Teppiche, Linoleum oder Gummi-Fußbodenbelag. Reiche Bauern haben ein schön eingerichtetes Badezimmer und im ganzen Haus eine Wasserleitung (elektrisch betrieben). Fast jedes Haus hat das elektrische Licht eingeleitet. Dass Stall und Hof ebenfalls elektrisch beleuchtet sind, ist selbstverständlich. Unsere Vorfahren heizten noch um die Jahrhundertwende mit Torf und Holz, nach dem ersten Weltkrieg teilweise auch mit Steinkohle. Jetzt kochen viele Hausfrauen schon auf einem Gas- oder Elektroherd. Waschmaschinen erleichtern das Reinigen der Wäsche. Fast in jedem Haus ist ein Radioapparat. Im Jahre 1956 sind schon 4 Fernsehapparate im Dorf. Außerdem sind 11 Personenautos in der Ortschaft.“


1958: Einweihung des neuen Gemeindeamtes am 9. November

1958 bis 1962: werden noch ca. 500.000 Liter Milch nach Wien geliefert.


1966: Die Bastfaserfabrik wird abgerissen.1967: Verlegt die Post die Telefonkabeln unter die Erde.


1968: in der Gemeinderatssitzung von 17. 6. wird die Asphaltierung aller Gemeindestraßen beschlossen.


1971: am 16. Mai wird die umgebaute und renovierte Volksschule eingeweiht.


1972: wird die Ringwasserleitung gebaut.1981: am 18. März erfolgt der Spatenstich für den Ausbau der Ortskanalisation.


1995: wird das neue Feuerwehrhaus eingeweiht.


1996: Am 19. Oktober besucht unser Gemeinderat unsere Partnergemeinde Wallern a. d. Trattnach. Die langjährige Freundschaft wird in eine offiziellen Partnerschaft umgewandelt.


1998: Am 17. 5. Wird ein „Info-Waggon“ als Tourismusinformationsstelle eröffnet. 25. Oktober: Wappenverleihung und Markterhebung.


1999/ 2000: Neue, entschärfte Ortsdurchfahrt wird gebaut.


2001: Offizielle Eröffnung der Bahn- und Hauptstraße. Renovierung des Glockenturms.


2002: Neugestaltung des Pfarrkindergarten-Vorplatzes. Sanierung der Hauptstraße. Skulptur beim Kreisverkehr wird errichtet. Der Brunnen beim Pfarrkindergarten wird erbaut.


2003: Sieger beim Blumenschmuckwettbewerb.


2006: Baubeginn des neuen Gemeindekindergartens.


2007: Am 22. Juli 2007 erfolgt die feierliche Eröffnung und Segnung des Gemeindekindergartens.


2008: Am 29. Juni 2008 findet die Eröffnung des Radweges zwischen Wallern und Tadten statt. Beginn der Volksschulsanierung.


2010: Erstmalig seit Jahren findet wieder ein Faschingsumzug statt. 2010 erfolgt auch die Schließung des Postamtes. Postpartner wird das Kaufhaus "Nah&Frisch" KASTNER. Die Grundsteinlegung für die Errichtung eines neuen Grillplatzes erfolgt.


2011: Am 03. April 2011 wird der Platz vor dem alten Kindergarten in "Pater Josef Graisy-Platz" umbenannt. Am 06. April 2011 erfolgt die Grundsteinlegung für die geplante Radfahrerbrücke über den Einser Kanal nach Ungarn.


2012: Am 06. Mai 2012 findet die feierliche Eröffnung und Segnung des neuen Grillplatzes statt. Nach fünfjähriger Bauzeit (Sanierung und Zubau) erfolgte die Eröffnung und Segnung der Volksschule. Die Grundsteinlegung für den Zu- und Umbau des Feuerwehrhauses und der Sanierung des Arzthauses erfolgt. Das Chronik-Team beginnt mit der Erstellung der Ortschronik.


2014: "Baron Gustav von Berg Brücke" - eine Radfahrerbrücke über den Einser Kanal wurde am 05. Mai 2014 feierlich eröffnet. Die Schulbibliothek in der Volksschule wurde offiziell eröffnet.


2015: 125-jähriges Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Wallern. Die Zu- und Umbauarbeiten am Feuerwehrhaus bzw. beim Arzthaus wurden abgeschlossen. Am Kirtag-Sonntag erfolgte die Segnung des neuen Tanklöschfahrzeuges "TLFA 3000" am Hauptplatz.


2019: 750 Jahr Jubiläum (1269 erste urkundliche Erwähnung) - Im Zuge einer großen Jubiläumsfeier am 16.06.2019 am Hauptplatz, von der auch das Radio Burgenland Frühschoppen live übertragen wird, wird die neue Statue vor dem Gemeindeamt geweiht.  Auf dieser Statue befinden sich neben dem eigenen Gemeindewappen auch die Wappen der 2 Partnergemeinden (Wallern an der Trattnach und Volary) und der Kontaktgemeinde (Kapuvar).